Der traditionelle politische Aschermittwoch mit Fischessen fand auch dieses Jahr wieder unter reger Beteiligung der Parteimitglieder und -freunde beim Gasthaus Hartleb statt. Zu Beginn begrüßte Bürgermeister und Ortsvereinsvorsitzender Wolfram Thein die anwesenden Gäste, insbesondere den Gastredner Markus Hümpfer aus Schonungen, der als Mitglied des Bundestags auch dort im Ausschuss für Klima und Energie tätig ist sowie als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sitzt.
Wolfram Thein gab einen kurzen Überblick über die aktuellen gemeindlichen Themen, insbesondere im Fokus der Energiepolitik. Die Lage am Strommarkt habe sich inzwischen beruhigt, auch wenn die Preise nach wie vor sehr hoch seien. Von den vier Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet seien zwei bereits am Netz, bei zwei weiteren würde der Anschluss in Kürze erfolgen - die Quote von 5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche sei mit 3,8% nach Ablehnung der PV-Anlage in Allertshausen noch nicht erreicht. Auch würden Standorte für Windkrafträder an Sandberg oder Büchelberg geprüft werden, hierzu werde es auch Bürgerversammlungen geben. Desweiteren soll mittels der GuT ein Regionalwerk zur Stromerzeugung im Landkreis entstehen, durch welches Anwohner mit günstigem Strom versorgt werden sollen.
Weiterhin laufe der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Maroldsweisach auf Hochtouren, ein von der BAG gesponsertes neues Fahrzeug soll im Mai übergeben werden. Zum Ende seiner Ausführungen ging Thein auch noch auf die Bauern-Proteste der letzten Wochen ein, da auch im Saal eine Abordnung aus dem Landkreis Bad Königshofen saß. Er habe Verständnis für die Proteste der Bauern, für die die Kürzung der Dieselsubventionen nur die Spitze des bürokratischen und finanziellen Eisberges seien.
Anschließend übergab er das Wort an Hümpfer, der in seiner energischen Rede zunächst insbesondere über das Verhalten der Union seit Beginn der Ampel-Koalition sprach: Nach 16 Jahren Merkel wolle man jetzt offenbar jeden noch so kleinen Fortschritt blockieren und z.B. mit Atomkraft eher wieder eine Rolle rückwärts machen - bei der Endlagersuche aber beispielsweise in Person von Markus Söder auf keinen Fall nach Bayern blicken. Durch die verschlafene Energiewende seien erst die meisten Probleme entstanden - in der Ampel-Koalition habe man hingegen die Abhängigkeit von russischem Gas massiv verringert und versuche, den Ausbau von regenerativen Energien nun zu beschleunigen. Auch die Probleme im Agrarbereich, die jetzt aufkommen, seien großteils der vergangenen Politik der Union geschuldet, die beispielsweise in Bayern seit jeher das Landwirtschaftsministerium gestellt hat und auch EU-seitig mit Ursula von der Leyen und der EVP-Fraktion die meisten Regularien erst verantwortet hat.
Man solle lieber darauf blicken, was bereits erreicht worden ist - die Erhöhung des Mindestlohnes, der die höchste Lohnerhöhung für viele Millionen Menschen im Land seit langer Zeit gewesen sei. Rentenerhöhungen und eine abgeschlossene Angleichung zwischen Ost und West, das 49-Euro-Ticket und viele weitere Fortschritte nach Jahren des politischen Stillstandes. Auch Kritik an der Entwicklungshilfe wies Hümpfer entschieden zurück - diese wird einerseits als verzinster Kredit an die Empfängerländer gegeben, und weiterhin eine der effizientesten Arten, Fluchtursachen zu bekämpfen. Ein “Verschenken von Geld in alle Welt”, wie es oft von Medien und in sozialen Netzwerken propagiert wird, finde nicht statt.
Wolfram Thein bedankte sich abschließend bei Hümpfer und gab ihm noch die aktuelle Problematik der kommunalen Wärmeplanung mit auf den Weg, für die gesetzlich eine Vorgabe bestünde, die Förderprogramme hierfür aber Ende 2023 im Zuge der Haushaltsabstriche gekippt wurden und jetzt für Unsicherheit in den Kommunen sorgten.
Auch Peter Hellmuth bedankte sich im Namen der anwesenden Mitglieder der Jungen Bürger und des Ortsvereins Ditterswind für die Ausführungen. Es schloss sich eine angeregte Diskussion und Fragerunde zu meist energiepolitischen Themen an - die Gruppe der Protestler hatte sich da aber schon nach mehreren Zwischenrufen während der Rede Hümpfers nach draußen verlagert, da offenbar doch kein erhöhtes Interesse an einem Dialog bestand.
Am 23. Januar fand der inzwischen traditionelle Neujahrsempfang des Unterbezirks Rhön-Hassberge statt. In diesem Jahr konnte als Gast Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gewonnen werden, die zahlreiche Mitglieder und Gäste im Großen Kursaal begrüßen durfte, insbesondere Sabine Dittmar als Bundetagsabgeordnete. Auch der Ortsverein Maroldsweisach war mit einer Delegation vertreten, unter anderem mit dem neuesten Mitglied Florian Schobert, dem bei der Veranstaltung das Parteibuch von Bas persönlich überreicht wurde.
Hier noch der Beitrag von Bärbel Bas zu ihrem Auftritt auf Ihrer Website: https://www.baerbelbas.de/politik-die-du-sagt/news-von-baerbel-bas/2168-zu-gast-beim-neujahrsempfang-der-spd-rhoen-hassberge
Zu Beginn begrüßte der 1. Vorsitzende Wolfram Thein die Mitglieder und wünschte allen ein gutes neues Jahr. Er begrüßte insbesondere Rene van Eckert, der der Einladung für einen Vortrag zur politischen Lage gefolgt war. Danach beschlossen die MItglieder einstimmig, dass in diesem Jahr keine Wahlen stattfinden, weil sich der Ortsverein in Zukunft an die Regularien der Partei angleichen will und nur noch alle zwei Jahre Wahlen abhält. Die nächste Wahl findet damit am 6. Januar 2025 statt, der jährliche Turnus der Generalversammlung wird jedoch beibehalten. Es folgte ein Gedenken an die im Jahr 2023 verstorbenen Mitglieder Karl Lutz, Klaus Geiger, Gertrud Düsel, Gerhard Braun und dem bis dahin langjährigsten Mitglied, Heinz Jauchstetter. Anschließend verlas Susanne Kastner als Schriftführerin das Protokoll der letztjährigen Generalversammlung.
Da wir im Jahr 2023 einen Wechsel bei den Vorsitzenden hatten, gab es im vergangenen Jahr 4 Vorstandssitzungen.
Am 18. April wurde zum einen über den Bürgerentscheid über die Solaranlage in Allertshausen diskutiert, über die Teilnahme mit einer Spieleolympiade am Ferienprogramm und die Teilnahme am Bürgerschießen in Ditterswind. Am 13. Juni fand eine weitere Vorstandssitzung statt mit Themen der Teilnahme am Marktfest (ohne Sau am Spieß, weil kein Bräter gefunden wurde, dafür mit Steaks), und eine Konkretisierung der Spieleolympiade. Am 1. August wurde im Besonderen über das Grab von Konrad Röhrig in Ermershausen diskutiert, welches nach Lagezeit aufgelöst werden soll. Dann soll eine andere Lösung für die Erinnerung des ersten Sozialdemokraten im oberen Haßgau gefunden werden. Wolfram wollte sich mit dem Bürgermeister von Ermershausen in Verbindung setzen.
Die letzte Vorstandssitzung des Jahres fand am 7. November statt. Thema war besonders die Teilnahme am Weihnachtsmarkt, für das ein Schätzspiel mit drei Preisen geplant wurde - erster Preis eine 3-tägige Reise nach Berlin für 2 Personen, zweiter Preis ein 30€-Gutschein der Drogerie Beck und dritter Preis ein Gutschein der Brauerei Hartleb über 20 Euro. Außerdem wurde festgelegt, dass die Weihnachtsfeier am 15. Dezember gemeinsam mit der AWO abgehalten werden soll. Eine Jahresabschluss-Anzeige für das Zeilberg-Echo gemeinsam mit den Jungen Bürgern soll in Auftrag gegeben werden, Christian Preßel kümmerte sich darum. Die Generalversammlung wurde wieder für den 6. Januar festgelegt und als Redner Rene van Eckert eingeplant, für den politischen Aschermittwoch sollte der Landrat von Schweinfurt, Florian Töpper, angefragt werden.
Nach jeder Vorstandssitzung gab es eine lebhafte Diskussion zu politischen Themen, wie etwa dem Heizungsgesetz oder dem Verhalten der Freienwähler und ihrem Vorsitzenden Hubert Aiwanger.
Nach dem Rechenschaftsbericht, der von der 1. Vorsitzenden Doreen Büschel vorgetragen worden war, berichtete Werner Thein als Kassier zum Stand der Vereinsfinanzen, die von den Revisoren Marianne Conradi und Peter Erhardt auch ordnungsgemäß geprüft und nicht beanstandet worden waren. Diese wurden anschließend einstimmig entlastet. Anschließend wurde diskutiert, wer seitens des Vereins auf den Neujahrsempfang des Unterbezirks in Königshofen am 24. Januar gehen würde. Hier fanden sich insgesamt acht Mitfahrer: Wolfram, Werner und Ria Thein, Doris Pressel, Susanne Kastner, Marianne Conradi, Doreen Büschel sowie das neue OV-Mitglied Florian Schobert.
Die Preisträger des Weihnachtsmarkt-Schätzspiels sollten ursprünglich im Rahmen der Generalversammlung prämiert werden, da aber die Gewinnerin des 1. Preises, Sonja Schobert, am 6. Januar noch im Urlaub ist, wurde die Verleihung auf die nächste Vorstandssitzung am 23. Januar verschoben. Der für den Aschermittwoch ursprünglich eingeplante Florian Töpper hatte keine Rückmeldung hinsichtlich einer Einladung gegeben, nun soll Markus Hümpfner, MdB sowie Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie sowie Landwirtschaft, als Redner angefragt werden. Weiterhin wurde zu einem möglichen Tagesausflug in 2024 beschlossen, dies in der nächsten Vorstandssitzung genauer zu diskutieren.
Im Folgenden kam nun Rene van Eckert zu Wort, der zunächst über die vergangenen Landtagswahlen in Bayern referierte. Dabei legte er auch den Finger in die wunde der SPD. Diese Fehler sollen jetzt in einer Kommission aufgearbeitet werden. Florian von Brunn war zu wenig bekannt. Der Unterbezirk wird eine Resolution an den Landesverband schicken, in der die Forderungen der Basis an den LV herangetragen werden.
Weiterhin war ein großes Thema die Bundespolitik. Dabei wurden die handwerklichen Fehler beim Heizungsgesetz und bei der Entscheidung über die geplanten Kürzungen bei den Bauern diskutiert, die nicht nur seitens der Ampel, sondern über alle Parteien hinweg einstimmig im Rechnungsprüfungsausschuss beschlossen. Große Kritik gab es an der Presse, die seit Jahren die Ampel nur schlecht redet und keinerlei Positives von der Ampel berichtet.
Eine lebhafte Diskussion schloss sich an, die sich auch bei der anschließenden Brotzeit fortsetzte.
Dr. h.c. Susanne Kastner, einstige Bundesvizepräsidentin, ist Ehrenbürgerin der Gemeinde Maroldsweisach. Bei der Abschlusssitzung des Marktgemeinderates am Montagabend, ernannte sie 1. Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) an ihrem 77. Geburtstag zur Ehrenbürgerin. Hiermit reiht sie sich ein beim ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der am 13. Februar 1996 Ehrenbürger wurde und bei Fritz Klemm, dem diese Ehre am 27. April 1984 zuteil wurde. Da beide bereits verstorben sind, ist Susanne Kastner nun die einzige Ehrenbürgerin in Maroldsweisach, die die höchste Auszeichnung, welche eine Gemeinde zu vergeben hat, erhielt. Auch trug sie sich in das Goldene Buch der Gemeinde ein.
In seiner Laudatio ließ Bürgermeister Thein das Leben von Susanne Kastner Revue passieren. „Du bist eine außergewöhnliche Persönlichkeit unserer Gemeinschaft, die durch außerordentliche Verdienste für das Gemeinwohl zu einer Säule unserer Marktgemeinde wurde“, sagte der Bürgermeister. Kastner sei eine Person, die nicht nur durch berufliche Leistungen, sondern vor allem durch ihre selbstlose Hingabe und ihren unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl hervorsteche.
Vor ziemlich genau 50 Jahren hat sich ihr Mann, Helmut Kastner, als Pfarrer in Maroldsweisach niedergelassen und Susanne unterrichtete das Fach Religion an der Schule. Sie ist seit 1972 Mitglied der SPD und war 18 Jahre als Gemeinderätin tätig. Im Jahr 1989 kam sie als Abgeordnete in den Deutschen Bundestag nach Bonn, die bis 1990 Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war. In Berlin wurde sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD und tourismuspolitische Sprecherin. Sie war auch Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Parlamentariergruppe, sowie der Kommission des Ältestenrates. Ihr höchstes Amt begleitete sie als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages von 2002 bis 2009. Bevor sie sich aus dem Bundestag zurückzog, war sie Vorsitzende des Verteidigungsausschusses.
"Du hast unserer Gemeinde stets die Treue gehalten, warst SPD-Ortsvorsitzende und bis 2018 auch im Kreistag des Landkreises Haßberge", so Bürgermeister Thein. Er hob hervor, dass sie die Rumänienhilfe gegründet habe und für ihren selbstlosen Einsatz auch die Ehrenbürgerwürde von Lipova und Sibi in Rumänien erhielt. Nach den Worten des Bürgermeisters habe Kastner den Bayerischen Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz am Bande und das der 1. Klasse erhalten, sowie auch die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber und den Verdienstorden Rumäniens. Im Jahr 2022 wurde sie Ehrenvorsitzende des SPD-Unterfrankenbezirks Rhön-Grabfeld und Ehrenmitglied im SPD-Kreisverband Haßberge. Sie erhielt die Ehrendoktorwürde der Aurel Vlaicu-Universität in Arad (Rumänien), sowie die Willy-Brandt-Medaille.
"Deine Hingabe und Leidenschaft sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie Einzelpersonen einen bedeutenden Unterschied in unserer Gemeinschaft machen", so Bürgermeister Wolfram Thein. "Ich bin schon sehr gerührt“, sagte Susanne Kastner und sie bedankte sich mit bewegten Worten für die Ehre die ihr zuteil wurde. Sie freute sich, in der Gemeinde herzlich aufgenommen worden zu sein und dass sie von vielen Leuten auf ihrem Lebensweg begleitet wurde. Ihr besonderer Dank galt ihrem Mann, Pfarrer i.R., Helmut Kastner, der ihr stets den Rücken freigehalten habe.